top of page
Weihnachtsstadt Bad Homburg

Das gestohlene Bad Homburger Jesuskind

Aktualisiert: 11. Dez. 2023

von Charlotte König, 4b, Maria-Scholz-Schule


Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit, da besuchte ein Mädchen namens Mia mit ihren Eltern den Bad Homburger Weihnachtsmarkt. Der Geruch von Bratwurst und Lebkuchen lag in der Luft und man hörte das Rattern und Schnaufen der Weihnachtseisenbahn. Es war der 23. Dezember und Mia freute sich sehr auf das morgige Fest. Als sie mit ihrer Familie durch das Schlosstor spazierte, fiel ihr Blick auf die in der Nähe errichtete Weihnachtskrippe. Irgendetwas fehlte! Mia schaute ein zweites Mal hin und ihr wurde klar, was das fehlende Etwas war: das Jesuskind!


Dafür huschte etwas anderes um die Krippe herum: ein Weihnachtswichtel! „Wer bist du denn?“, fragte Mia. „Ich bin Werner Wichtel vom Weihnachtskomitee!“, verriet der Wichtel. Außerdem erzählte er, dass er im „Fall des verschwundenen Jesuskindes“ ermittle. „Kann ich dir vielleicht helfen, den Dieb zu finden?“, fragte Mia.

Der Wichtel erwiderte: „Ja, ich bin über jede Hilfe erleichtert, denn ich arbeite alleine, und ohne Jesuskind kann es KEIN Weihnachten geben!“ Dann berichtete er, er habe soeben eine Gänsefeder in der Krippe gefunden und die Spur führe zweifellos zum Schlossteich.


Das gestohlene Bad Homburger Jesuskind - Illustration von Doro Kaiser
Das gestohlene Bad Homburger Jesuskind - Illustration von Doro Kaiser

Dort angekommen, bemerkten Mia und Werner, dass es so aussah, als ob die Gänse ihnen etwas sagen wollten. „Könnten wir doch nur mit ihnen reden“, seufzte Mia. „Das geht, denn in einem Schokoladenladen am Schulberg gibt es eine magische Zuckerstange, die das ermöglicht!“, bemerkte der Wichtel. Also liefen Mia und Werner zu diesem Schokoladenladen und zwinkerten dem Verkäufer dort drei Mal zu, was Werner als „Erkennungszeichen für Wichtelaufträge mit menschlicher Beteiligung“ bezeichnete. „Ich verstehe!“, rief der Verkäufer und holte eine besonders schöne und große Zuckerstange hervor. Sofort rannten Mia und Werner wieder zum See, wo jeder einmal von der Zuckerstange abbiss. Dann warteten sie ab, was geschehen würde. Und auf einmal verstanden sie, was die Gänse sagten! „Wisst ihr, wer das Jesuskind aus der Weihnachtskrippe auf dem Weihnachtsmarkt gestohlen hat?“, fragte Werner sofort. „Ja, wir haben das Wasserweibchen gesehen, es trug das Jesuskind mit sich, als es hier vorbeikam“, schnatterte eine Gans.


„Das Wasserweibchen?“, fragte Werner, doch Mia wusste, was gemeint war. Sie erzählte dem Wichtel, dass das Wasserweibchen im Schlossteich gelebt hat und der Prinz der damaligen Zeit sich in diese Nixe verliebt haben soll, dass der Vater des Prinzen aber nicht viel von dieser Liebe hielt und beschloss, das Wasserweibchen zu vertreiben, was ihm aber nicht gelang und dass das Wasserweibchen im Schlossteich blieb.


„Zudem gibt es hier in der Nähe auch ein Gasthaus, das „Zum Wasserweibchen“ heißt. „Interessant“, meinte Werner und fragte die Gänse: „Wisst ihr auch, wo das Wasserweibchen mit dem Jesuskind hingelaufen ist?“ „Ja, das wissen wir, es sitzt unter dem Baum da drüben am Ufer!“. Und tatsächlich, als Werner und Mia zu dem Baum liefen, sahen sie das Wasserweibchen mit dem Jesuskind. „Warum hast du das Jesuskind geklaut?“, fragte Mia aufgebracht. „Ich habe mich so einsam gefühlt. Mein Prinz ist schon so lange verstorben und im Winter kommen immer so wenige Menschen, die mir Gesellschaft leisten“, sagte das Wasserweibchen bedrückt. „Ich habe eine Idee: Du gibst das Jesuskind wieder her und dafür besuche ich dich immer mal wieder am See und sage das auch den anderen Kindern in meiner Klasse weiter, damit sie dich auch einmal besuchen kommen“, schlug Mia vor. Das fand auch das Wasserweibchen eine gute Idee und Mia und der Wichtel liefen mit dem Jesuskind im Schlepptau zurück zum Weihnachtsmarkt. Sie hatten das Jesuskind gerade in die Krippe gelegt, als Mias Eltern angelaufen kamen. „Tschühüss!“, rief Werner. „Wo warst du denn?“, fragte ihre Mama. Mia lächelte: „Ich musste nur dafür sorgen, dass es richtig Weihnachten werden kann“, sagte sie geheimnisvoll.


Als sie später mit ihren Eltern nach Hause lief und sich vor dem Schlosstor noch einmal umdrehte, hätte Mia schwören können, dass das Jesuskind ihr fröhlich zugezwinkert hatte! Voller Vorfreude dachte sie: ‚Morgen ist endlich Weihnachten!‘

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann besuchen Mia, manchmal auch Werner und die Kinder der Bad Homburger Schulen das Wasserweibchen noch heute.


142 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commentaires


bottom of page