Von Nida Solak, 6a, accadis International School
Es war einmal vor langer, langer Zeit eine Winterbienenfamilie i Bad Homburger Schlosspark. Sie hielt immer zusammen. In den schlechten Zeiten sowie in den guten Zeiten. Zu der Zeit hatte die Winterbienenfamilie eine sehr schlechte Zeit zu überstanden. Die Königin war nämlich sehr krank.
Die Bienen hatten es nicht leicht, weil es schon bald Weihnachten war. An Weihnachten feierten die Bienen nämlich immer zusammen mit der Königin. Sie schlürften dann heißen Kakao und aßen Honigplätzchen, eingemummelt in gemütlichen Decken, während sie sich spannende Weihnachtsgeschichten erzählten. Aber keine Königin hieß kein tolles Weihnachtsfest und das war allen klar.
Unter den Bienen lebte eine süße, kleine Biene namens Mariechen. Mariechen liebte die Natur, vor allem, wenn sie in Schnee bedeckt war. Sie war sehr bekannt für ihre leckeren Honigplätzchen. Mariechen liebte ihr Volk über alles. Deswegen war sie auch sehr besorgt, als die Königin krank wurde.
Eines Tages kam die Weihnachtsbiene in den Stock herein, gefolgt von ihren kleinen Bienenwichteln. Wie jedes Jahr bildete sich eine aufgeregte Traube um die Weihnachtsbiene. Die jungen Bienen konnten es kaum erwarten, der Weihnachtsbiene ihren Wunsch zu erzählen. Aufgeregt stellte Mariechen sich in die Schlange, die sich gebildet hatte, und wartete geduldig, bis sie an der Reihe war. Vor ihr riefen die Bienen aufgeregt:
„Ich will ein Spielzeugauto!“
„Ich wünsche mir eine Bienen-Barbie!“
„Ich will eine Fliege!“
Die Bienen verstummten und sahen erstaunt in die Richtung, von der die Stimme gekommen war. Mariechens Freundin Kiki lief rot an.
„Was? Ich habe gehört, Fliegen sind leicht zu zähmen.“
Mariechen schüttelte belustigt den Kopf. Sie wusste genau, was sie wollte.
Als sie dran war, stieg sie aufgeregt auf den Schoß der Weihnachtsbiene.
„Hallo, du kleines Ding! Wie heißt du?“
„Mariechen“, antwortete sie schüchtern.
„Also Mariechen, was wünschst du dir für Weihnachten?“
Mariechen zögerte ein bisschen, doch dann sprach sie ihren Wunsch aus: „Ich wünsche mir, dass die Königin wieder gesund wird und dass wir alle zusammen an Weihnachten glücklich und füreinander da sind.“
Die Weihnachtsbiene lächelte breit. „Na, da werde ich sehen, was ich tun kann. Tschüss Mariechen“, sagte sie und Mariechen flog schnell nach draußen in die schneebedeckte Welt, um frische Luft zu schnappen. Sie freute sich schon auf Weihnachten, denn sie hatte ein gutes Gefühl.
Nach ein paar Tagen war endlich Weihnachten. Es schneite so viel wie noch nie, und alle Bienen waren beschäftigt mit den Vorbereitungen für den Abend, wie jedes Jahr. Mariechen war gerade dabei, mit Kiki ihre berühmten Honigplätzchen zu backen. Die Königin war immer noch krank und alle waren besorgt. Kiki riss Mariechen aus ihren Gedanken, als sie gerade dabei war, vom Teig zu naschen. Mariechen pustete ihr zur Strafe Mehl ins Gesicht. Die beiden Mädchen lachten. Auf einmal wurde es ganz leise im Stock. Mariechen und Kiki drehten sich um, um zu sehen, was passiert war und da stand die Königin, gesund und munter.
„Mein liebes Volk“, sprach die Königin. „Ich bin wieder gesund. Ein Wunder ist geschehen. Ein Weihnachtswunder! Machen wir aus diesem Wunder den schönsten Abend des Jahres!“
Glücklich brach das Volk in Jubel aus.
Am Abend saß Mariechen gemütlich am Tisch und sah um sich herum. Die Königin aß gerade unbeschwert Honigplätzchen, Kiki spielte gerade mit ihrer neuen Fliege und eine ältere Biene erzählte gerade eine Weihnachtsgeschichte und alle hörten gespannt zu. Glücklich nippte Mariechen an ihrem Kakao. Alle glaubten an dieses Wunder. Nur Mariechen wusste, was wirklich geschehen war. Na ja, Mariechen und die Weihnachtsbiene. Doch so lange das Volk zusammen hielt und füreinander da war, konnte man ruhig an ein magisches Wunder glauben. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute und machen fleißig Honig.
Ende
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