Von Madeleine Rose Love, 5. Klasse, accadis ISB
Es war einmal vor langer Zeit, ein Mädchen, das mit ihrer Oma in einem kleinen Häuschen lebte. Ihr Name war Tiana. Eines Tages lief sie durch den Wald und genoss den weißen Schnee auf dem Boden, während sie sich auf Weihnachten freute. Sie konnte es kaum erwarten, bis es endlich mal Weihnachten war! Es war so ruhig und schön, dass sie fast alles über Weihnachten vergaß. Doch die Vorfreude war größer als der ganze Wald.
Da hörte sie sehr seltsame Geräusche: Krabbeln, Kratzen und sogar Kriechen. Tiana dachte, dass ein Baum auf jemanden fiel, doch dann schlug plötzlich etwas auf sie zu. Es war weich, aber Krallen gruben tief in ihre Haut. Sie schrie: "Lass mich los!” Dann verwandelte sich das Raubtier in eine Frau mit silbernen Haaren und einem spitzen Gesicht, das über einem knochigen Körper hing, und schrie zurück: “Vorfreude! Du hast Vorfreude! Vorfreude ist unmenschlich! Kein Tier oder Mensch soll Vorfreude haben. Vorfreude ist das Schlimmste, das man haben kann!” Tiana sah, wie alle Tiere im Wald von dem Lärm wegliefen, also sprach sie leise: “Jeder hat aber Vorfreude, auch du." Als die Hexe leiser sprach, war die Stimme noch rauer als zuvor: “Nein, das kann nicht wahr sein. Ich zerstöre Vorfreude in jedem, also kann ich keine Vorfreude haben. Komm morgen zurück, sonst werde ich dich mit meinen Klauen töten.” Sie zeigte ihre Hand mit scharfen Fingernägeln. “Ich muss jetzt meine Tränke vorbereiten, um all deine Vorfreude wegzunehmen!”
Tiana rannte so schnell wie möglich weg und achtete nicht mal darauf, dass ihre Jacke komplett zerrissen war. Sie trampelte durch den Schnee, während ihr Gehirn rasend darüber nachdachte, eine Lösung zu finden.
Als sie zurückkam, erzählte sie ihrer Oma alles. Die zwei saßen zusammen und dachten über Ideen nach, aber sie konnten keine Lösung finden. Sie wollten irgendwie die Hexe verhexen, aber das ging nicht. Sie warteten auf einen Retter, aber keiner kam. Da beschlossen sie, morgen das Problem in ihre eigenen Händen zu nehmen und Zeit zu gewinnen.
Tiana wachte auf und machte sich bereit für die Hexe. Sie nahm sich ihre andere Jacke, eine durchsichtige Kette und ihre dickste Kleidung. Dann machte sie sich auf den Weg. Als sie die Hexe wieder traf, trug die Hexe ein kleines Glas mit einer roten Flüssigkeit. Tiana fragte die Hexe, ob sie den Trank ansehen könnte, und da legte sie schnell die Kette um den Trank. Die Hexe sah es aber nicht. Dann zog sie an der Kette und der Trank fiel aus den Händen der Hexe. Sie tat so, als ob die Hexe einfach nur unbeholfen war, und die Hexe glaubte ihr. Das machte Tiana für drei Tage, bis sie eine Idee bekam.
Nach drei Tagen, als sie die Hexe wieder traf, sagte sie zu der Hexe: “Ich kann dir zeigen, dass du auch Vorfreude hast." Da wollte die Hexe fast lachen, weil es ihr so unrealistisch schien: “Ach ja? Na, du bist ja witzig." Dann sagte Tiana: “Nein, wirklich. Du musst einfach nur einen Zauber machen. Du musst zaubern, so dass ein Haus auftaucht, jedes Mal, wenn du Vorfreude hast.” Die Hexe schrie zurück: “Nein! Das werde ich nie machen!” Da bekam Tiana eine Idee: “ Wieso? Ich dachte, du hättest keine Vorfreude. Es wird dann harmlos sein.” Die Hexe sagte ja und fing an den Trank vorzubereiten.
Am nächsten Tag trank sie den Trank. Überall tauchten Häuser auf. Die Hexe war komplett überrascht, bis sie realisierte, dass sie Vorfreude darauf hatte, dass nichts passieren würde. Ein Plan begann sich in Tianas Kopf zu formen. Ein großer Turm tauchte mit einer Burg auf. Die Hexe zauberte, um es zu stoppen, aber es war zu spät. Da war schon eine kleine Stadt. Tiana nannte es Bad Homburg und lebte mit ihrer Oma glücklich bis zum Ende ihres Lebens.
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