Von Elsa Johann, 6. Klasse, Maria-Ward-Schule,
Es war einmal eine wunderschöne Prinzessin, sie hieß Chantal von Bad Homburg. Sie lebte im Hause des Kaisers neben dem weißen Turm.
Wenn sie unartig war, wurde sie im weißen Turm eingesperrt. Es war Weihnachtszeit und es schneite dicke Schneeflocken vom Himmel hinab. Um diese Zeit war es im weißen Turm sehr kalt und sie fror. Es war Heiligabend, Chantal wurde wieder frech und ihr Vater brachte sie wie immer in den Turm. Das Turmzimmer war kahl, dort standen nur ein Stuhl, ein kleiner Holztisch und auf dem Boden lag noch eine dünne Matratze. Chantal nahm immer ganz heimlich ihr Buch über eine tapfere, mutige und wunderschöne Prinzessin namens Cleo von Baumhausen mit in den Turm.
Einige Stunden später, kam ihr Wächter und brachte sie ins Schloss. Sie ging auf ihr Zimmer, wo schon ihre Dienerin beim Kleiderschrank stand und mehrere Kleider mit Schleifen in der Hand hielt, Chantal endschied sich für ein etwas schlichteres Kleid in altrosa mit einer Schleife und passender Hochsteckfrisur. Sie war wunderschön.
Chantal wollte noch einmal in den Schlossgarten gehen. Am Brunnen blieb sie stehen und betrachtete ihn nachdenklich, da sah sie eine herzförmige Vertiefung in der Wand des Brunnens. Sie drückte diese, augenblicklich stürzte sie in die Tiefe und fand sich in einem Wald auf einer Lichtung wieder. Sie staunte, als sie die weihnachtlich geschmückten Bäume sah. Sie bildeten einen Weg dem sie folgte. Chantal sah ein paar Rehe und auch die waren mit Schleifen geschmückt. Sie stapfte durch den tiefen Schnee und kam auf eine Lichtung mit einer großen verschneiten Holzhütte. Über der Tür hing ein Schild auf dem „Weihnachtsfabrik“ stand. Viele kleine Wichtel mit bunt verpackten Geschenken eilten hinein. Sie folgte diesen in einen großen Saal mit vielen aufgebrachten Wichteln. Einer versuchte die anderen Wichtel zu beruhigen. Sie ging zu diesem, stellte sich vor und fragte was los sei. Er erzählte, dass der Weihnachtsmann krank war und nun alles verkehrt lief, weil niemand die Wichtel anleitete. Chantal schlug vor, dass sie die Wichtel anleiten und dem Weihnachtsmann wieder auf die Beine helfen könne. Er willigte ein und sie übernahm sofort. Sie sagte den Wichteln, was sie machen sollten und als alle Wichtel mit der Arbeit beschäftigt waren ging sie zum Weihnachtsmann, sie sah ihn auf einem Sessel in eine Decke gehüllt. Er hustete und sie machte ihm einen heißen Tee. Danach ging sie zurück zu den Wichteln und begutachtete den großen Haufen Geschenke. Einige Wichtel trugen tuschelnd Säcke mit Geschenken zum Schlitten. Chantal wusste, dass die Wichtel über sie redeten und Angst hatten, dass Weihnachten ausfallen würde, sollte der Weihnachtsmann nicht gesund werden.
Sie ging zurück, um zu schauen, wie es ihm ging. Der Abend rückte näher. In den Gängen der Fabrik roch es nach Kakao und Lebkuchen. Als sie ankam, sah sie, dass es dem Weihnachtsmann schon besser ging und kochte ihm einen Munter-mach-Tee.
Auf dem Rückweg kam ihr ein Wichtel entgegen. Er meinte, alle Geschenke seien verpackt und im Schlitten. Doch da stand plötzlich der Weihnachtsmann - er war gesund! Weihnachten war gerettet! Nun ging alles ganz schnell: Der Weihnachtsmann bedankte und verabschiedete sich von Chantal und stieg in den Schlitten. Ein Wichtel brachte sie zu einem Brunnen, welcher genauso aussah wie der im Schlossgarten und drückte in eine herzförmige Vertiefung. Chantal fiel wieder in die Tiefe und stand nun im Schlossgarten am Brunnen. Es war schon dunkel und sie ging ins Haus, wo schon alle feierten.
Sie feierten ein schönes Fest und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.
Ende